Preisträgerin 2007: Myriam Quiel

Der Förderpreis Malerei 2007 ging an die Künstlerin Myriam Quiel. Sie erhielt die mit 8000 Euro dotierte Auszeichnung am 12. Februar vom Vorstandsvorsitzenden der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg, Franz Thole (links), für "verblüffende Ideen und Bilderfindungen". Die 32jährige erschafft in ihrer Malerei eine Welt zwischen Realität und Fiktion, Melancholie und Horror. Thole unterstrich, der Förderpreis, der 2007 zum fünften Mal vergeben wurde, gehöre zu den Projekten der Kulturstiftung, "die wir nicht mehr missen mögen und von deren Nachhaltigkeit wir überzeugt sind."

Anlässlich der Preisverleihung präsentiert die Kulturstiftung im Stadtmuseum Oldenburg bis zum 11. März 2007 Arbeiten von Myriam Quiel.

Myriam Quiel wuchs in Oldenburg auf. Nach einer Assistenz im Bereich Bühnenbild und Kostüme studierte sie Kunstgeschichte und Theaterwissenschaften in Berlin, dann Malerei an der Dresdener Hochschule für Bildende Künste und schloss dort mit dem Diplom ab. Sie lebt und arbeitet mittlerweile in Berlin.

Der Fachjury gehörten in diesem Jahr die Bremer Kunstprofessorin Karin Kneffel, der Leiter der Kunsthalle Emden, Dr. Nils Ohlsen, die im Kulturkreis des BDI tätige Unternehmerin Monika Schnetkamp, der Feuilletonchef der Nordwest-Zeitung Oldenburg, Dr. Reinhard Tschapke, sowie die Künstler Bernd Schwarting und Michael Ramsauer an.

Myriam Quiel, so hob Laudator Dr. Nils Ohlsen hervor, "präsentiert uns eine Welt voll von Paradoxen, in denen sich Gegenwart und Vergangenheit, Populärkultur und Märchen zu bedrohlichen Szenarien mischen. Obwohl sie dabei nie den moralischen Zeigefinger erhebt, ist ihre Kunst mit gesellschaftlicher Kritik durchtränkt." Indem die Künstlerin das scheinbar Normale ins Groteske und Befremdende wende, gelinge es ihr, den Betrachter angesichts ihrer Bild-Tatorte zum Detektiv zu machen, der zwischen Kinderzimmer und Schlachtfeld auf immer neue Sinnschichten stößt. "Die Gemälde von Myriam Quiel wirken wie groteske Filmsets ohne Drehbuch - die Schauspieler sind da, aber das Drehbuch ist abhanden gekommen. Der Vorhang, der dem unheimlichen Spiel ein Ende machen könnte, ist nicht in Sicht."


Biografie

1974 geboren und aufgewachsen in Oldenburg
1993-1996 Hospitanz / Assistenz am Bremer Theater im Bereich Bühnenbild und Kostüme
1996-1998 Studium Kunstgeschichte und Theaterwissenschaften an der Freien Universität Berlin
1998-2003 Studium der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden
2003 Förderpreis der Hochschule

 


Ausstellungen

2007 Wohnzimmerkrieg,
Galerie Dörrie * Priess, Berlin
Stadtmuseum Oldenburg
2006 Menschen, Tiere, Sensationen,
Galerie Dörrie*Priess, Berlin
Galerie Beyer, Dresden
Galerie Dörrie*Priess, Hamburg
2005 rein-raus, Projekt von
Hochschulabsolventen in Dresden
Das Portrait, Stiftung Starke, Berlin
2004 HfbK Dresden - AVU Prag, Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg
2003 14 Tage, Projekt von
Hochschulabsolventen in Dresden
2002 Pels-Leusden-Galerie, Kampen