Förderpreis der Kulturstiftung der Öffentlichen Oldenburg geht an Katharina Albers

Im feierlichen Ambiente des Oldenburger Schlosssaals wurde der diesjährige Förderpreis der Kulturstiftung der Öffentlichen Oldenburg an Katharina Albers verliehen. Geboren in Vechta und ansässig in Lohne, erfüllt sie die Voraussetzungen für die Auszeichnung gleich doppelt. „Wir verleihen unseren Förderpreis ausschließlich an junge Bewerberinnen und Bewerber, die im Geschäftsgebiet der Öffentlichen geboren sind oder hier ihren Wohnsitz haben und deren künstlerische Qualität die Fachjury überzeugt“, so Jürgen Müllender, Vorstandsvorsitzender der Öffentlichen Oldenburg, in seiner Begrüßungsansprache. Den Förderpreis, der mit 8.000 Euro sowie einer Einzelausstellung und einem Katalog prämiert ist, erhielt Katharina Albers in der Sparte Malerei.

Bevorzugtes Medium der Künstlerin ist die Lithografie. Ihr zentrales Thema ist der Wald, dessen Erscheinungsformen und Stimmungen sie in ihren Arbeiten einfängt. Prof. Rainer Stamm, Direktor des Landesmuseums Oldenburg, führte in seiner Laudatio in das Werk ein. Er beschreibt die Arbeiten als „ein Spiel aus Zeichnung und Malerei, ein Gespinst aus Linien und Formen, das sich Blatt für Blatt ausbreitet in einen Wald aus grafischer Gestaltung“. 

Die Lithografie ist ein altes Flachdruckverfahren, das auch als Steindruck bekannt ist. Für jede Farbe benötigt die Künstlerin eine Druckvorlage, das heißt einen Stein. Jedes Blatt entsteht somit aus einer Abfolge mehrerer Druckvorgänge. Auf dem Papier werden die einzelnen Bildelemente schichtweise übereinander gelagert. Eine Methode, die große Tiefenwirkung schafft. So entsteht ein begehbarer Naturraum – als Wald erkennbar, jedoch abstrakt genug, um dem Betrachter die Freiheit für eigene Assoziationen zu überlassen. 

Schon immer hat der Wald hat die Phantasie des Menschen angeregt. Katharina Albers geht es nicht darum, Wald zu imitieren, sondern innere Bilder davon zu schaffen: „Ich gehe in den Wald und nehme daraus ein Gefühl mit. Im Atelier übertrage ich dieses dann in meine Arbeit.“ Zum Ausdruck kommen Sinneseindrücke wie Frische, Wärme, Düsternis oder Wucherndes, Lichtes und Sumpfiges. Ob ein Blauton wie Wasser oder kristallines Eis anmutet, ein Gelb wie Morgendunst oder ein Mückenschwarm erscheint, liegt ganz im Auge des Betrachters. Auf Titel wird bewusst verzichtet, Themen und Bildgruppen sind nur alphabetisch geordnet.  

Die Künstlerin ist über die Auszeichnung hocherfreut, konnte sie das Preisgeld doch gleich zum Aufbau ihres Ateliers einsetzen. Katharina Albers studierte seit 2007 Bildende Kunst an der Universität der Künste in Berlin. Seit 2015 ist sie dort Meisterschülerin von Thomas Zipp. 2016 erhielt sie das Dorothea Konwiarz Stipendium und 2018 den Preis für Internationale Lithographie der Münchener Künstlerhaus-Stiftung. Ihrer Entscheidung, als bildende Künstlerin zu arbeiten, ging ein Lehramtsstudium voraus: 2011 erwarb sie den Bachelor of Arts für Bildende Kunst und Spanisch, 2014 den Master of Education. 

Die Ausstellung ist im Oldenburger Schloss vom 5. September bis zum 25. Oktober zu sehen. 

Die Kulturstiftung vergibt damit den hoch dotierten Förderpreis bereits zum 18ten Mal. Seit 2003 alternierend für die Sparten Malerei, Fotografie und Skulptur/Installation ausgeschrieben, gilt der der Preis dazu, noch nicht arrivierte Künstlerinnen und Künstler der Region zu entdecken und ihre Werke in die Öffentlichkeit zu tragen. Der Preis soll zu künstlerischer Innovation ermutigen. Er ist zugleich auch Werbung für die „Kunstregion Oldenburger Land“. Die Jury wird je nach Sparte aus einem jährlich wechselnden Expertenkreis gebildet.

 

BU v.l. Jürgen Müllender, Katharina Albers und Ralf Kunze, Vorstandsmitglied, Foto Birgit Denizel